Die Bedeutungsfrage
Die letzten Tage im Jahr 2022 stehen vor der Tür, die wichtigsten Aufgaben sind so gut wie erledigt und wir freuen uns alle auf den Jahreswechsel.
Oftmals haben wir während den Feiertagen und zwischen den Jahren, die Ruhe uns zu erholen, kurz innezuhalten und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Vielleicht geht uns auch die ein oder andere Frage durch den Kopf. Grade zu dieser Jahreszeit (so geht es zumindest mir) denke ich viel nach, über mich, über meine Werte und über das kommende Jahr, welche Ziele ich verfolge oder was ich ändern möchte und was bedeutet diese Veränderung für mich.
Auch in einem Coaching kann die Frage nach der Bedeutung eines bestimmten Zieles oder Zustandes sehr wichtig sein.
Das Herzstück eines guten Coaching`s sind systemische Fragen. Es gibt viele unterschiedliche Ansätze. Zum Beispiel gibt es Fragen, die zum Nachdenken anregen, zur Selbstreflexion dienen und Fragen, die vielleicht auch provokativ sind und vieles mehr. Sie dienen der Kommunikation und dem Verständnis (im besten Fall offen gestellt 😊). Des Weiteren können durch die richtigen Fragen beispielsweise neue Perspektiven geschaffen, alte Muster aufgelöst und vergessene Ressourcen aktiviert werden.
Bei den ganzen „Fragearten“ die es im Coaching gibt, ist in meinen Augen, die bereits oben angesprochen Frage nach der Bedeutung ganz wichtig.
Manchmal setzen wir uns Ziele, ohne uns selbst zu fragen, „was bedeutet es mir eigentlich“?
Aussagen wie „ich möchte erfolgreich sein“ oder „ich möchte befördert werden und die Abteilung XY leiten“, sind schnell getroffen und selten überlegen wir uns dabei, was das für einen selbst und/oder für die Familie konkret bedeuten kann. Nach Erreichung des Zieles kann sich dann eine gewisse Unzufriedenheit bemerkbar machen und das, obwohl das gesetzte Ziel erreicht wurde. Oder man rennt einem Ziel hinterher und merkt gar nicht, dass das Ziel schon längst erreicht wurde. Und das „nur“, weil man sich der Bedeutung nicht bewusst war.
In solchen Fällen, kann die Bedeutungsfrage im Vorfeld, mehr Klarheit über gesteckte Ziele schaffen und getroffene Aussagen bekommen eine ganz andere Gewichtung. Manchmal kann es auch sein, dass sich durch diese Frage, ein festgelegtes Ziel komplett ändert oder man schafft so noch mehr Motivation, das formulierte Ziel zu erreichen.
Oft setzen wir uns zum Jahreswechsel neue Ziele und auch hier kann die Bedeutungsfrage viel bewirken und sogar dabei helfen, die Ziele eher zu erreichen, da wir uns klar werden, welche Auswirkungen das Ziel haben kann und wir uns so selbst motivieren.
Auch in meinen Coaching’s, spielt die Bedeutungsfrage eine wichtige Rolle, so werden gesetzte Ziele immer wieder überprüft und manchmal kommt daraus auch ein neues Ziel.
Ob in einem Coaching, Zuhause bei der Erstellung eines Visionboards oder im beruflichen Kontext, es kann immer hilfreich sein, sich selbst zu fragen, was es bedeutet und welche Veränderung es mit sich bringen würde.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein frohes neues Jahr und viel Erfolg bei der Setzung neuer Ziele mit der entsprechenden Bedeutung!
Jeder muss mal klein anfangen – so auch ich. Seit ein paar Wochen habe ich einen Welpen zu Hause. Wir arbeiten jeden Tag an "Sitz", "Platz", "Aus" und "Komm her". An manchen Tagen klappt es gut, an anderen weniger gut, und jeder, der schon mal einen Welpen zu Hause hatte, weiß: An manchen Tagen klappt es gar nicht.
Ein Welpe zeigt uns, dass es nicht immer auf Anhieb perfekt sein muss. Er fordert uns heraus, möchte seine Grenzen austesten und hat manchmal einfach keine Lust.
Die Erziehung eines Lebewesens, egal ob es sich um unsere Kinder oder unsere Haustiere handelt, ist ein stetiger Entwicklungsprozess mit seinen Höhen und Tiefen.
Irgendwann kommt jedoch der Punkt, an dem man mit der eigenen Leistung zufrieden ist und stolz auf seinen Nachwuchs sein kann.
Diesen Prozess der Entwicklung mit seinen Höhen und Tiefen durchläuft man nicht nur in der Hundeerziehung, sondern auch in vielen anderen Lebenssituationen.
Aktuell durchlaufe ich diesen Prozess auch bei der Erstellung meiner Homepage. Der Anspruch, dass alles auf Anhieb perfekt ist, ist groß. Allerdings ist es ähnlich wie bei meinem Hund: Mal klappt es gut, mal weniger.
In diesem Zusammenhang habe ich mir die Frage gestellt: Muss es immer perfekt sein? Muss meine eigene Homepage perfekt sein, bevor ich online gehen kann?
Für mich lautet die Antwort ganz klar: Nein!
Anstatt uns immer damit zu beschäftigen, dass eine Sache noch nicht gut genug ist bzw. was noch alles anders gemacht werden könnte, sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und uns nicht im Detail verlieren. Denn es kann schnell passieren, dass der Fokus verloren geht und man sich mit Kleinigkeiten beschäftigt, die keine Rolle spielen und somit wichtige Zeit – "die Zeit des Tuns" – verliert.
Anstatt uns im Detail zu verlieren, können wir uns selbst die Frage stellen: Was ist mein Ziel, und was möchte ich damit erreichen? Sind die wichtigsten Punkte dabei? Kommt klar rüber, was ich sagen bzw. erreichen möchte?
Wenn diese Fragen mit "Ja" beantwortet werden können, dann sollten wir keine weitere Zeit mit den Details verlieren, sondern beginnen – egal, was wir vorhaben. Der Rest kommt von allein, denn Perfektionismus ist ein Prozess, kein Zustand.
Mein Ziel ist es, mich auf das Coaching zu konzentrieren. Die Perfektion meiner Homepage kommt von alleine, quasi ein lebender Prozess, der sich ständig verändert, anpasst und verbessert.
Februar 2021